Lustvoll

Wie alles begann

Meine Selbstliebepraxis begleitet mich seit ich ein kleines Mädchen bin.

Meine erste Erinnerung an Selbstbefriedigung ist, als ich ca. 5 Jahre alt war und morgens im Bett aufgewacht bin und dieses Kitzeln in meiner Vulva spürte. Ich streichelte meine Vulva, bis dieses kitzelige Gefühl weg war. Mein erster Genussmoment, an den ich mich erinnern kann! Eine Erinnerung, bei der ich auch heute noch ein warmes Gefühl in meiner Herzgegend spüre, wenn ich daran denke.

Was für mich lustvoll ist, hat sich über die Jahre verändert.

Als Teenie und junge Erwachsene hatte ich viel Sex.
Sowohl mit mir selbst und in meinen beiden festen Beziehungen, als auch mit fremden Menschen (es war konsensual, da ich in offenen Beziehungskonstruken lebe).
Der Sex mit fremden Menschen, gab mir das Gefühl begehrenswert zu sein. Das Gefühl ‚gewollt zu sein‘ war mir wichtiger als meine Bedürfnisse, die in den kurzweiligen Begegnungen oft zu kurz kamen. Stattdessen habe ich mich auf das fokussiert, was funktionierte. Kurzes Vorspiel und dann meistens die Reiterstellung, da ich so die Kontrolle hatte und ein Orgasmus fast immer garantiert war. Ich war der aktive Part und habe sehr stark auf den Menschen geachtet mit dem ich Sex hatte.
Ganz nach dem Motto: ‘Run the fuck’.

Damals dienten mir die Begegnungen mit anderen Menschen auch oft als Fantasievorlage für den Sex mit mir selbst.
Heute würde ich sogar sagen, dass ich diese kurzen Begegnungen nur genießen konnte, weil ich mich mir selbst hingeben konnte.
Der Quicky auf der Parkbank im tiefsten Winter, nachts am See, im Auto, in einem LKW, auf einem Open Air, im Wald, auf einer Toiletten und noch vieles mehr.
Es waren spannende und erregende Erlebnisse. Geschichten, über die ich heute schmunzeln kann und bei denen ich fast immer Orgasmen hatte.

Doch je älter ich werde, desto klarer spüre ich meine eigenen Bedürfnisse.
Und das sind langsame und zärtliche Berührungen am ganzen Körper. Berührungen an den Füßen, Händen und auf der Stirn genieße ich sehr und lange innige Küsse.
Genauso möchte ich mein Gegenüber langsam erforschen dürfen.
Am liebsten ist mir, wenn nicht alles gleichzeitig passiert, sondern klar ist, wer gerade gibt und wer sich hingeben darf.
Ich möchte mir Zeit für diese Begegnungen nehmen und Kontrolle abgeben. Ich möchte mich hingeben und loslassen. 
Ich fokussiere mich nicht mehr so stark auf ein Ziel, sondern auf den Weg dorthin. Anstatt so schnell wie möglich einen Orgasmus zu haben, zögere ich ihn nun mit Absicht hinaus. Um diese intensiven Gefühle bis ins letzte auskosten zu können.
Wenn ich anderen Menschen Lust bereite, lasse ich mir mehr Zeit und genieße jede noch so kleine Berührung, die ich den Menschen schenken darf.
Jetzt habe ich lieber Sex mit Menschen die mir vertraut sind und denen ich vertrauen kann. Sex mit fremden Menschen finde ich nicht mehr anziehend.

Die Liebe zu mir selbst ist immer da.

Ich habe immer noch eine innige Beziehung mit mir selbst. Ganz nach Betty‘s Vorbild (die ich damals noch nicht kannte) hatte ich früher fast jeden Tag Sex mit mir selbst. Meistens vor dem Einschlafen, doch auch immer mal wieder in der Natur und einmal sogar in einem unbeobachteten Moment in einer öffentlichen Sauna. Ja, ich liebte den Nervenkitzel!
Meine Selbstliebe Sessions sind auch heute noch oft ausgedehnt und selten höre ich vor dem dritten Orgasmus auf, doch schaffe ich es nicht mehr täglich.
Der Alltag fordert mich gerade in den letzten zwei Jahren sehr heraus. Und so fehlt mir am Ende des Tages oft die Energie, mich regelmäßig selbst zu befriedigen. Trotzdem schaffe ich mir immer wieder Insel, um ganz bei mir und meinem Körper zu sein. Und auch hier merke ich, dass ich mich selbst mehr am ganzen Körper streichle, bevor ich meine Vulva berühre. Auch ich bin sanfter zu mir geworden und längst nicht mehr so fordernd und Orgasmus orientiert.

Und heute?

Was ich immer noch liebe ist Sex in der Natur ob mit mir selbst oder mit Herzmenschen.
Ich liebe es, die Geräusche und Gerüche wahrzunehmen, jedes noch so kleine Detail und das Gefühl, eins mit allem zu werden.
Worte reichen nicht aus, um zu beschreiben, wie wunderbar ich dieses Verbundenheitsgefühl finde. Eins kann ich dazu noch sagen, es ist jedes mal neu aufregend und jedes mal anders. Wie die Schneeflocken, die gerade vom Himmel fallen.

Zum Schluss bleibt mir zu sagen, dass Genuss für mich mittlerweile eine tiefere Bedeutung hat. Es ist nicht mehr nur der Orgasmus oder die Ekstase. Es ist das Leben in all seinen Facetten und Farben, in allen Höhen und Tiefen. Genuss ist die vollständige Präsenz im Hier und Jetzt.
Und meine Selbstliebepraxis bringt mich in diesem Zustand der vollständigen Präsenz. Außerdem hat sie mich durch Trennungen, körperliche und seelische Verletzungen und Zeiten der Einsamkeit und Verzweiflung begleitet.

Sie ist ein Geschenk für mich! Ein Geschenk, das ich jeder Frau wünsche!

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Im 1 zu 1 Coaching gehe ich auf deine individuellen Bedürfnisse und Wünsche ein.
Jeder Mensch kann intensive Lust erleben.
Du auch!