Prä-Menopause

Es kam schleichend…
Wie fast alle Veränderungen,die unser Körper im Laufe des Lebens durchmacht, passierte auch die Veränderung von meinem Zyklus so langsam, dass ich es erst gar nicht wahrgenommen habe.

Es fing vor 2 Jahren an. 

Vor 2 Jahren hatte ich einen plötzlichen Schmerz beim Sex, den ich erst mal nicht zuordnen konnte.

Anstatt sofort aufzuhören und mich um meinen Körper zu kümmern. (was ich immer allen Menschen rate).

Machte ich weiter, weil ich es nicht wahrhaben wollte. Was passiert hier gerade? Das kann nicht sein!

Ich befand mich in der zweiten Zyklushälfte, sprich in der Zeit nach dem Eisprung und kurz vor meiner Mens.

Was war passiert?

Meine sonst immer nasse Vagina war trocken und gereizt, obwohl ich erregt war.

Damals war ich 35.

Meine Vagina hatte eine kleine Schleimhaut Fissur (riss in der Schleimhaut). Obwohl ich in einer liebevollen Beziehung war traute ich mich erst mal nicht meinem Partnermensch davon zu erzählen.

Ich schämte mich.

Warum war ich plötzlich so trocken.

Stress?

Doch nicht erregt genug?

Was war los?

Es geschah wieder und endlich hatte ich den Mut mich mitzuteilen und aufzuhören, nachdem ich wieder Schmerzen empfand.

Mein Partnermensch reagiert sehr besorgt und verständnisvoll. Natürlich wollte er nicht, dass ich Schmerzen empfand!

Unsere Lösung damals und auch heute noch war einen Gang runter zu schalten, noch mehr Fokus auf Langsamkeit und wirklich warten bis meine Vagina bereit war und Gleitmittel.

Dazu haben wir in den letzten Jahren viele verschiedene Gleitmittel ausprobiert, doch nichts hat so gut geholfen wie die tägliche Pflege meiner Vulva und Vagina.

Heute weiß ich, dass diese Trockenheit das erste Zeichen war, dass sich etwas verändert.

Ein paar Fakten, bevor es mit meiner Geschichte weitergeht.

Die Prä-Menopause kann zwischen 35 und 50. Lebensjahr liegen. Die Prä-Menopause beschreibt die Zeit vor der Menopause (die letzte Blutung).

Die Perimenopause (‘drum herum’) beschreibt die Zeit ein bis zwei Jahre vor und nach der Menopause.

Bis vor kurzem wusste ich das nicht.

Ich wusste auch nicht das sich die Prä-Menopause durch folgendes bemerkbar machen kann (nicht alle Menschen spüren Symptome):

  • Erstes Ausbleiben von Eisprüngen
  • vermehrte Trockenheit, vor allem in der zweiten Zyklushälfte
  • Verkürzung der zweiten Zyklushälfte
  • Massive Blutungen während der Mens oder nur Schmierblutungen oder Ausbleiben dieser (Zyklus schwankt zwischen 12 und 40 Tagen)
    Vermehrte PMS Symptome oder sogar PDMS (hatte ich massiv)
  • Abfall des Progesteronspiegels – da nicht immer ein Ei zur Reifung kommt. Weitere Symptome bedingt durch Progesteronmangel: Schlafstörungen, Müdigkeit, Erschöpfung, Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen und massive Stimmungsschwankungen

Die nächste Veränderung die ich wahrnehmen konnte war – vermehrte Blutungsstärke und Schmerzen während meiner Mens (die ich sonst so nicht gewohnt war) und dadurch dann Eisenmangel (Haarausfall, Müdigkeit, Erschöpfung).

Doch damals sagte mir meine Gyn, das sei die Folge der Corona Infektion/Impfung, das hätten jetzt mehrere Menschen. Das pendelt sich wieder ein. Natürlich ist eine Infektion oder eine Impfung immer Stress für den Körper und kann zu Zyklusstörungen führen, die sich dann wieder einpendeln.

Bei mir tat es das nicht und ich kam mit Eisensupplementierung fast nicht hinterher.

Vor ca. einem Jahr begann sich mein Zyklus, der sonst immer zuverlässige 30 bis 31 Tage hatte, zu verkürzen.

Erst waren es 28 Tage, dann nur noch 25 Tage. Von diesen 25 Tagen blutete ich 7-9 Tage. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, wie anstrengend das war.

Es war ein Kreislauf aus bluten und erschöpft sein – gefolgt von einer kurzen guten Phase von max. 10 Tagen in denen es mir gut ging – gefolgt von immer massiver werdenden PMS Beschwerden.

Aber was bedeutet das eigentlich?

Ich wurde in der zweiten Zyklushälfte sehr dünnhäutig. Ich war immer müde und hatte das Gefühl, viel mehr Schlaf zu brauchen als sonst. Ich war sehr sensibel und traurig. So traurig, dass ich am Tag vor meiner Mens oft das Gefühl hatte, alles sei sinnlos. Das Leben machte keinen Sinn mehr für mich. Ich hatte Suizid Gedanken.

Es fällt mir schwer, es auszuschreiben, doch wenn ich nur einen Menschen dazu kriegen kann, sich Hilfe zu holen, lohnt es sich schon… Also gut.

Als ich Anfang 20 war (nach meiner stillen Geburt – GJH Podcast) hatte ich eine depressive Phase, in der ich wortwörtlich täglich um mein Leben kämpfte.

Und genauso fühlte es sich jetzt immer die letzten ein bis zwei Tage vor Beginn meiner Blutung an.

Es war grauenhaft und ich fühlte mich furchtbar allein gelassen.

Mit der Blutung verschwanden all diese negativen Gedanken sofort – wie von Zauberhand. Doch in diesen Tagen vor der Mens fühlte es sich für mich so an, als ob sich das nie… nie mehr ändern würde.

Meine damalige Gyn nahm mich nicht ernst, nachdem ich sie gefragt hatte, ob das Anzeichen der Menopause sein können – ‚Sie sind noch viel zu jung.‘ Und damit war das Thema vom Tisch.

Ich erinnerte mich daran, dass eine ehemalige Klientin von mir Wechseljahreberaterin ist. Sie ermutigte mich, mir Hilfe zu suchen. Die Arbeit, die diese Frau macht, ist so, so wertvoll!

Im Januar 2024 wurde es dann so schlimm, dass ich schließlich den Tränen nahe bei meinem langjährigen Therapeuten saß und ihm erzählte, wie es mir ging. Er nahm mich sofort ernst, hatte Verständnis und ermutigte mich, mir Hilfe bei meiner Hausärztin zu suchen. Von der ich wusste, dass sie mit bioidentischen Hormonen arbeitet.

Bei meiner Hausärztin wurde ich auch sofort ernst genommen und nach einem Gespräch und einem Bluttest wurde mir sofort ein bioidentisches Progesteron verschrieben.

Ab Tag 1, an dem ich dieses Medikament, welches extra für mich hergestellt wird, genommen habe, ging es mir besser.

Ich bin ruhiger und gelassener. Längst nicht mehr so müde und das Beste, meine Ängstlichkeit und meine Suizidgedanken sind weg.

Einfach weg.

Wer bis hierhin gelesen hat.

Danke.

Ich hoffe, ich kann Menschen mit meiner Geschichte helfen.

Infos und Hilfe findet ihr oft nicht bei Gyns, da die Menopause und alles, was damit zu tun hat, nicht Teil ihres Studiums ist. Es gibt einige, die sich darauf spezialisiert haben, aber es sind wenige.

Wenn ihr Hilfe braucht, wendet euch gerne an eine Wechseljahreberaterin. Ich verlinke euch hier Andrea Panz, sie hat mir wirklich sehr geholfen.

Oder Hilfe zur Selbsthilfe – die Hormonselbsthilfe. Dort findet ihr auch Ärzt*innen die sich mit allem zum Thema Menopause auskennen.

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