Penetration bedeutet per Definition: das Eindringen oder Durchdringen von etwas. Wenn etwas durchdringt, durchdringt es etwas anderes.
Ich mag diesen Begriff nicht!
Denn er macht meine Vagina zu etwas Passiven, in das ein Penis (oder Finger) als aktiver Part eindringt.
Seit ich den Begriff ‘Zirklusion’ vor ein paar Jahren zum ersten Mal gehört habe, liebe ich ihn und benutze ihn.
Zirkulusion ist der Gegenbegriff zur Penetration und macht meine Vagina zum aktiven Part, die den Penis umschließt. Geprägt hat ihn die politische Autorin Bini Adamczak .
Wie war das ‘Erste Mal’ Zirklusion / Penetration?
Soweit ich mich erinnern kann, habe ich vor meinem ‘Ersten Mal’ mit meinem ersten Freund nie etwas mit meiner Vagina aufgenommen. Es kann sein, dass er vorher beim Petting schon mal einen Finger in meiner Vagina hatte, aber so genau weiß ich das nicht mehr.
Was ich noch sehr genau weiß, ich rechnet damit das mein erstes Mal Sex weh tun würde und das ich vermutlich bluten würde.
Außerdem hatte ich null Ahnung davon, dass ich auch aktiv sein könnte.
Mir war damals ganz klar, dass ich auf dem Rücken liegen werde und mein Freund in mich eindringen würde und dass dies eben ziemlich sicher weh tun würde.
Trotzdem wollte ich es unbedingt hinter mich bringen.
Solosex machte mir damals sehr viel Spaß, vor allem weil ich mehrere Orgasmen hintereinander haben konnten und irgendwie hatte ich die Hoffnung das Sex irgendwann auch so genussvoll wird.
Mehr zu meinem ‘Ersten Mal’ und ob ich wirklich geblutet habe, kannst Du hier lesen.
Welche Rolle spielt Zirklusion / Penetration bei meiner Masturbationspraxis?
Der erste Orgasmus den ich beim Sex mit meinem Freund hatte, erlebte ich während er in mir war und ich angefangen habe mit meinen Händen meine Klitoris zu stimulieren. Damals immer noch in der Missionarsstellung.
Und dieser Orgasmus war so schön intensiv, dass ich kurze Zeit später angefangen habe, auch beim Solosex mit Zirklusion zu experimentieren. Anfangen habe ich mit einem Finger in meiner Vagina und zwei Finger kreisend auf meiner Klitoris. Später wurden es auch mal mehrere Finger. Ich mochte es mich selbst zu spüren.
Das war lange meine bevorzugte Art zu masturbieren – zweihändig.
Erst als ich 2017 bei Betty in New York in meinem ersten Bodysex® Kreis saß, habe ich zum ersten Mal mit einem Dildo, ‚Betty’s Barbell‘ experimentiert und auch dieses Gefühl lieben gelernt. Was ich besonders an diesem Dildo mag, ist sein Gewicht – 500 g fühlen sich sehr angenehm an.
Wie bevorzuge ich es, etwas (Penis, Dildo, Finger) mit meiner Vagina aufzunehmen?
Am besten für mich ist, wenn ich vorher schon ausreichend erregt bin z.B. durch intensives Küssen, erotische Geschichten (lesen oder ansehen), intensives Streicheln am ganzen Körper, eine sinnliche Ganzkörpermassage und noch vieles mehr.
Wenn ich bereit bin, etwas in mir aufzunehmen, bevorzuge ich es, in einer aktiven Position (zB Reiterstellung) zu beginnen, bis ich einen Orgasmus hatte. Danach kann ich viel leichter Kontrolle abgeben und auch schnellere und intensivere Rhythmen genießen.
Generell gilt für mich: Je langsamer ich den Penis in mir aufnehme, desto mehr spüre ich. Dabei hilft es mir, mich an meinem Atmen und an dem Atem meines Partners zu orientieren.
Einatmen, meine Vagina öffnet sich. Wenn ich den Effekt noch verstärken möchte, öffne ich meinen Mund, zum Beispiel bei einem leidenschaftlichen Kuss.
Wenn ich mir selbst Liebe schenke, gönne ich mir meistens eine ausgiebige Vulva Massage, bevor ich entweder meine Finger oder einen Dildo umschließe.
Manchmal bevorzuge ich meine Finger, da ich das Gefühl meiner feuchten Vagina liebe. Meine Hände können sehr intuitiv spüren, welche Regionen in meiner Vagina besonders empfindsam sind, z.B direkt beim vaginalen Eingang der Harnröhrenschwamm (G-Fläche) oder auch das Dammschwellgewebe. In der Zeichnung siehst Du wie die Finger den Harnröhrenschwamm (unsere Prostata) stimulieren.
Wenn ich viel Zeit habe, beginne ich immer mit meinen Händen und steigere mich dann bis zum Dildo und manchmal sogar zum Vibrator. Dieses langsame Aufbauen führt zu sehr intensiven Orgasmen.

Was würde ich einem neuen Partnermenschen zum Thema Zirklusion / Penetration sagen?
Das ist einfach. Ich würde die Person bitten, sich erstmal selbst zu penetrieren sofern sie das noch nie gemacht hat. Falls die Person einen Penis hat, kann das der Anus sein oder aber auch die Nase. Dazu reicht es wenn die Person den kleinen Finger ihrer Hand nimmt, ihn mit Öl bestreicht und mit der Einatmung langsam in den Anus oder in ein Nasenloch eindringt. Das kann beim Anus natürlich auch mit Erregung passieren. Wichtig ist hier auch wieder – langsam!
Dann würde ich mit der Person über ihr Erlebnis sprechen und falls noch nicht bekannt, den Begriff ‘Zirklusion’ erklären.
Als nächstes würde ich der Person vorschlagen das sie mir beim Solosex zuschauen kann um zu sehen wie ich mich selbst anfasse
Ich weiß das klingt seltsam, doch ich habe das schon mit Personen gemacht und es hilft Verständnis zu generieren. Indem ich mit meiner Vagina einen anderen Körper in mir aufnehme, mache ich mich sehr verwundbar und ich denke wirklich nachvollziehen können das Menschen nur, wenn sie es schon mal am eigenen Körper erfahren haben.
Plötzlich wurde Zirklusion / Penetration schmerzhaft!
Ich habe mit 35 plötzlich schmerzen beim Sex verspürt weil meine Schleimhaut die sonst immer feucht war zu trocken war und einriss. Anstatt den Sex sofort abzubrechen war ich in einer Schockstarre. Wie konnte mir das passieren? Hier habe ich ausführlich dazu geschrieben.
Ich befinde mich in der Prä-Menopause und in der zweiten Zyklushälfte neigt meine Schleimhaut dazu, trocken und rissig zu werden.
Was mir hilft:
Regelmäßige Pflege meiner Vulva und Vagina mit fetthaltigen Cremes und feuchtigkeitsspendenden Gels bzw. auch einer Estriolcreme.
Regelmäßiger Solosex, in dem ich mit meiner Vagina einen Dildo umschließe.
Die Einnahme von Zink und Vitamin C.
Und natürlich wie immer Langsamkeit beim Liebesspiel. Erst wenn ich wirklich bereit bin, lade ich meinen Herzmensch bewusst ein, seinen Penis ganz langsam über meinen vaginalen Eingang zu streichen. Mit hilfe von unserem gemeinsamen Atmen und Gleitmittel ist schmerzfreier Sex möglich.
Was ich meinem jüngeren Selbst sagen würde:
Sex darf nicht weh tun! Und muss auch nicht weh tun! Auch nicht beim ‘Ersten Mal’!
Du musst nicht bluten! Das Jungfernhäutchen gibt es nicht! Sondern nur einen Schleimhautkranz direkt am vaginalen Eingang, der bei jeder Vagina anderes aussieht und nur in ganz seltenen Fällen so zugewachsen ist das kein Menstruationsblut abfließen kann und es deswegen medizinisch geöffnet werden muss. Es ist ein Mythos, dass sein Penis diesen Schleimhautkranz ‘kaputt’ macht und Du deswegen blutest. Das Blut kommt, weil ihr kein Gleitmittel verwendet habt und Du nicht bereit warst, seinen Peins aufzunehmen. Die Schleimhaut in deiner Vagina gereizt und hat leichte Risse und deshalb bluten die meisten Menschen mit Vagina beim ‘Ersten Mal’.
Ansonsten lass dir Zeit. Komm erst mal zum Orgasmus entweder, weil Du es dir selbst machst oder weil er dich streichelt. Und dann mit viel Gleitmittel und langsam nimm ihn in dir auf! Du kannst den aktiven Part übernehmen!
Außerdem ist deine Klitoris dein primäres sensorisches Sexorgan sowie der Penis bei ihm.
Der vaginale Orgasmus ist auch ein Mythos! Du brauchst dich nicht schlecht fühlen weil Du ‘nur’ zum Orgasmus kommst wenn Du deine Klitoris während dem Sex stimulierst.
Du bist ok so wie Du bist! Ich bin stolz auf dich!
Neugierig? Du willst an einem Workshop oder Retreat teilnehmen, dann schreib mir.
Im 1 zu 1 Coaching gehe ich auf deine individuellen Bedürfnisse und Wünsche ein.
Jeder Mensch kann intensive Lust erleben.
Du auch!
