Für wen ist Bodysex?
In einem Gespräch neulich, meinte eine Frau zu mir, dass sie nie Bodysex praktizieren könne, denn sie sei anderes erzogen worden. Sie war der Meinung das alle Frauen die Bodysex praktizieren einen alternativen und sexpositiven Background haben.
Doch dem ist bei weitem nicht so.
Meine Klientinnen haben die unterschiedlichsten Backgrounds.
Sie sind im durchschnitt 46.
Wobei meine älteste Klientin bisher 72 und meine jüngste 23 war.
Teilweise haben sie schlimmsten Missbrauch erlebt oder sind in streng religiöse Herkunftsfamilien aufgewachsen. Doch was erstaunlich ist auch in agnostischen Familien sitzt die sexuelle Scham tief. Das zeigt mir, wie tief diese Scham in unserer westlichen, christlichen Kultur verwebt ist ohne das wir dies wahrnehmen.
Die meisten meiner Klientinnen stammen aus ganz ‚normalen‘ Familien in denen Sex ein tabu Thema war bzw. einfach gar kein Thema. Sexuelle Bildung gab es für viele nur rudimentär zB. in der Schule und auch da ging es hauptsächlich um den biologischen Aspekt der Sexualität aber nicht um Lust und sexuelles Vergnügen.
So unterschiedlich meine Klientinnen auch sind, eins haben sie gemeinsam: sie haben die Entscheidung getroffen jetzt für sich selbst da zu sein. Sie möchten das die Scham und die Unsicherheit jetzt ein Ende hat.
Sie haben sich für selbstbestimmte Selbstliebe und sexuelles Vergnügen entscheiden.
Sie haben sich dazu entschieden das in ihren Familien Sexualität etwas positives sein darf und sie beginnen bei sich selbst.
Die Scham sitzt tief? – Ich helfe dir dabei sie zu überwinden.
Die meisten meiner Klientinnen können sich daran erinnern das sie gestraft wurden, während sie als kleine Kinder ihren Körper erforschten. Das kann ein Klaps auf die Hand gewesen sein, als sie ihre Vulva anfassen wollten oder einfach nur ein missbilligender Blick. In diesem zarten Alter braucht es nicht viel und wir stellen unser Verhalten ganz ein oder machen es heimlich.
Im schlimmsten Fall führt diese Bestrafung und Missbilligung dazu das wir uns überhaupt nicht mehr anfassen. Die Folge davon können im Erwachsenenalter Orgasmus Blockaden sein. Denn unsere Körper durften nie lernen das ‚sich selbst berühren‘ etwas positives ist. Sonder wir haben gelernt uns zu schämen, uns schmutzig und schlecht zu fühlen wenn unsere Vulven berührt werden. Unser Gehirn macht dabei keinen Unterschied, ob wir uns selbst anfassen oder uns ein*e Partner*in berührt.
Masturbation kannst Du jederzeit lernen
Doch glücklicherweise ist unser Gehirn neuroplastisch und hat immer die Fähigkeit etwas neues zu lernen, auch im hohen Alter. Es ist also nie zu spät einen Orgasmus zu erleben oder neue Arten der Lust zu erforschen. Dazu dürfen wir als erstes akzeptieren das Masturbation eine lustvolle und natürliche Aktivität für uns ist – denn wir sind von Geburt an sexuelle Wesen.
Betty Dodson sagt dazu: “… [das] Masturbation die Grundlage der menschlichen Sexualität ist.” Zitat aus Betty Dodson Youtube video, “Masturbation is the Foundation for All Human Sexuality.”
Danach braucht es Übung, Wiederholung, Zeit und den Willen sich für ein lustvolles Leben zu entscheiden. Genau dafür ist Bodysex da, denn mit der richtigen Unterstützung und dem Wissen über den eigenen Körper kann jede Frau einen Orgasmus erleben.
Ich bin sehr froh darüber das meine ersten Erfahrungen mit meinem Körper nicht gestraft wurden und meine Mutter damals so toll reagiert hat. Zum Abschluss möchte ich mit Euch noch meine erste Erinnerung an Masturbation teilen.
‚Ich habe als Kind angefangen zu masturbieren. Ich glaube, meine erste wirkliche Erinnerung war im Dachzimmer bei meiner Oma.
Ich war wahrscheinlich 5 oder 6 Jahre alt und schlief an einem Sonntagmorgen aus. Ich wachte auf und meine Vulva kitzelte und fing an, mit meinen Händen an ihr herumzuspielen und es fühlte sich gut an. Das muss ich schon mal gemacht haben, ich kann mich aber nicht an eine bestimmtes Ereignis erinnern. Nach einiger Zeit empfang ich ein leichtes ‚surren‘. Es fühlte sich so an wie wenn man auf einer schleudernden Waschmaschine sitzt. Ich war zufrieden und hörte auf mich anzufassen.
Ich glaube, ich hatte damals eine vage Vorstellung, dass dies ein sexueller Akt war, aber ich bin mir nicht sicher. Danach habe ich es immer wieder mal gemacht wenn sich meine Vulva ‚kitzelig‘ angefühlt hat. Ich erinnere mich daran, dass meine Mutter mir einmal gesagt hat, dass es in Ordnung ist was ich mach, doch das ich es nicht tun solle wenn andere Menschen in der nähe sind.‘
Du kannst den Zyklus der Scham beenden
Falls Du Kinder hast möchte ich das du weißt, es ist normal wenn Babys Erektionen bekommen (egal welches Geschlecht sie haben) und es ist absolut normal wenn sie sich selbst berühren. Es beruhigt sie und es fühlt sich gut für sie an. Sie lernen ihren Körper zu lieben. Bitte bestrafe dieses Verhalten nicht. Bitte beende den Zyklus der Scham.
Bodysex ist für alle Menschen die eine Vulva haben und ihren Körper besser kennen lernen möchten. Ich begleite Euch auf eurem Weg zur selbstbestimmten Selbstliebe.
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